Drei SPD Ortsvereine schließen sich zusammen

29. Dezember 2020

Hauzenberg/Oberdiendorf/Wotzdorf Drei SPD-Ortsvereine schließen sich zusammen

Drei SPD Ortsvereine schließen sich zusammen

Zu Beginn des neuen Jahres schließen sich die beiden SPD-Ortsvereine Oberdiendorf und Wotzdorf mit dem SPD-Ortsverein Hauzenberg zusammen. Der SPD-Stadtverband wird aufgelöst. Das teilt die SPD in einer Presseerklärung mit.

Vom populären Altkanzler Willy Brandt stammt anlässlich des Mauerfalls vom 9.November 1989 der Satz "Es wächst zusammen, was zusammengehört". Sinngemäß haben die Hauzenberger Genossen diese einfache wie logische Weisheit für ein organisches Wachsen zu einer Einheit ebenso für sich verinnerlicht. Die jeweiligen Mitgliederversammlungen der drei SPD-Ortsvereine haben noch vor dem Lockdown einstimmig für einen Zusammenschluss gestimmt. "Die Bündelung der örtlichen Parteistrukturen und -arbeit vermeidet künftig die häufig in der Vergangenheit mehrfachen Aufwendungen oder parallelen Abläufe", erklärt Andreas Anetzberger, Hauzenberger Ortsvereinsvorsitzender. "Bisher gab es, den SPD-Stadtverband dazugezählt, vier Vorstandsteams. Das hat einen hohen Verwaltungs- und Personalaufwand mit sich gebracht. Jede Gliederung musste eigene Rechenschaftsberichte erstellen, Mitgliederversammlungen einberufen und alle zwei Jahre Neuwahlen durchführen", pflichtet ihm Evi Oberneder bei, die noch amtierende Vorsitzende des Ortsvereins Oberdiendorf. "Das bindet nicht nur viel Zeit und Engagement einzelner. Auch Kosten und Material wurden damit in einem Ausmaß eingesetzt, das man künftig deutlich sparsamer verwenden wird können", ergänzt Harald Knödlseder vom Wotzdorfer SPD-Vorstand. Außerdem sei es zunehmend schwieriger geworden, Mitglieder für verantwortliche Funktionen in Vorstandsgremien zu gewinnen. Nach der Gebietsreform in den 70er Jahren, bei der unter anderem die Gemeinden Oberdiendorf und Wotzdorf der damaligen Marktgemeinde Hauzenberg angeschlossen worden sind, existierten die in der neu gebildeten und nun wesentlich größeren Marktgemeinde bestehenden SPD-Ortsvereine weiter.

In den 90er Jahren hatte man dann erkannt, dass es organisatorisch einfacher und wesentlich wirkungsvoller sein kann, wenn man einen Dachverband bildet, der übergreifende partei- und kommunalpolitische Aufgaben bündelt. So wurde am 19.Juni 1997 der SPD-Stadtverband Hauzenberg gegründet, ohne damit die drei Ortsvereine in ihrer satzungsmäßigen Stellung und Eigenständigkeit zu beschneiden. "Das erfolgreiche und zweckvolle Zusammenwirken der Ortsvereine mit dem Stadtverband hat sich durchwegs bestätigt", stellt Johannes Seiser als Noch-Vorsitzender des Stadtverbandes fest. "Gemeinsame Veranstaltungsformate und Wahlkampfstrategien entlasteten die einzelnen Gliederungen. Doch die gesellschaftlichen Veränderungen und demografischen Entwicklungen machen seit Jahren vielen Vereinen und ebenso Parteien zu schaffen: zunehmender Mitgliederschwund, geringere Verantwortungsbereitschaft, mangelnde Zeit- und Geldressourcen und so weiter erfordern Konsolidierungs- und Konzentrationsschritte. Ob Kirchen, die ihre Pfarreien zu Pfarrverbänden zusammenführen, oder beispielsweise die Feuerwehren Jahrdorf und Germannsdorf ihre Kräfte in der Feuerwehr Furthweiher vereinen, immer mehr zwingen die aktuellen Herausforderungen zu Zusammenschlüssen", folgert Seiser. Letztlich hätten die Vorstandsteams der drei Ortsvereine und des Stadtverbandes im Zuge der Vorbereitung und Durchführung des jüngsten Kommunalwahlkampfs erkannt, dass es an der Zeit war, den Zusammenschluss zu einem einzigen starken Ortsverein einzuleiten. Nachdem die drei Ortsvereine sich in Mitgliederversammlungen per geheimer Abstimmung einhellig für einen Zusammenschluss ausgesprochen hatten, führte der Stadtverband im November ein schriftliches Mitgliedervotum über seine Auflösung durch. Von den insgesamt 143 Mitgliedern haben sich 91 beteiligt und mit 97,89 Prozent für die Liquidation ausgesprochen. Die formale Zustimmung des zuständigen Passauer SPD-Unterbezirksvorstandes zu diesen deutlichen Richtungsentscheidungen der Hauzenberger SPD-Familie kam prompt und einstimmig. "Somit wird eine neue Tür für eine effektivere und effizientere SPD-Arbeit in Hauzenberg aufgestoßen", resümiert SPD-Stadtrat Johannes Schätzl diesen historischen Schritt. Sobald es die pandemiebedingten Entwicklungen wieder zulassen, soll in einer Präsenzversammlung des dann mit über 140 Mitgliedern erstarkten SPD-Ortsvereins Hauzenberg ein neues Vorstandsteam gewählt werden. Dennoch startet man bereits Anfang Januar den Versuch, alle Genossen zu einer Begegnung und zu einem Austausch per Videochat zusammenzubringen. "Wir wollen neue Wege gehen und können künftig mit geballter Kraft in Hauzenberg wirken", meint Andreas Anetzberger.− Quelle PNP. red

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