Hauzenberg. Hohe Auszeichnungen bei der SPD: Stadtrat Willi Urmann und Erhard Balzer sind mit der Willy-Brandt-Gedenkmedaille ausgezeichnet worden. Die Jahreshauptversammlung des Hauzenberger Ortsvereins hat an der Spitze zu einem Stabwechsel geführt: Willi Urmann ist als Vorsitzender vom jetzigen Juso-Frontmann Andreas Anetzberger abgelöst worden.
Als Stellvertreter fungiert Stadtverbandsvorsitzender und Stadtrat Johannes Seiser. Die Kasse führt Johann Anetzberger. Schriftführer ist Manfred Meisl. Reiner Penzenstadler stellt sich als Organisationsleiter zur Verfügung, die Rolle der Bildungs- und Frauenbeauftragten übernimmt Heidi Bauer. Seniorenbeauftragter ist Erhard Balzer. Als Beisitzer sind Stefanie Hartl, Franz Jungwirth, Renate Krieg, Christoph Probst, Anna Meisl, Edwin Resch, Willi Urmann und Franz Veit gewählt worden.
Wenn zwei Parteimitglieder die Willy-Brandt-Gedenkmedaille verdient haben, dann Urmann und Balzer, so der Tenor der Versammlung. Die Medaille, mit der die Partei Mitglieder ehrt, die besonderes politisches Engagement an den Tag gelegt haben, ist eine der höchsten Auszeichnungen, die die SPD an ihre Genossen vergibt. Urmann ist seit 1981 SPD-Mitglied, seit 1983 gehört er dem Ortsvereinsvorstand an, den er nun acht Jahre lang als Vorsitzender führte. Er engagierte sich als Betriebsrat in der Firma Kusser und ist über 25 Jahre lang Gewerkschaftssekretär bei der IG Bau gewesen. Beiratsmitglied der AOK ist der Kommunalpolitiker seit 30 Jahren, als ehrenamtlicher Arbeitsrichter war er 25 Jahre lang im Einsatz.
Im Stadtratsgremium bringt sich der gelernte Steinmetz für seine Heimat seit 2002 ein, im Kreisrat erhob er seine Stimme von 2002 bis 2014. Sein Abtreten als Vorsitzender ist lange vorbereitet und geplant gewesen. "Mir ist wichtig, dass wir als Team funktionieren, und die SPD sich an der Spitze verjüngt. Natürlich bin ich auch weiterhin mit Feuereifer dabei", so Urmann.
Sein Parteikollege Erhard Balzer, der neben der Gedenkmedaille auch noch den Ehrenbrief der SPD bekam, ist zum Ehrenmitglied ernannt worden. Seit 2009 ist er Seniorenbeauftragter, zudem ist er jahrelang auch Vorsitzender gewesen. Er gilt als "Motor" und Ideengeber zahlreicher SPD-Veranstaltungen, wie etwa dem Heringsessen am Aschermittwoch oder der Wanderung zum Alois-Bauer-Gedenkstein alljährlich am 1. Mai.
Der neue Vorsitzende Andreas Anetzberger, der in die Partei online eingetreten ist, will vor allem eine Mitgliedersteigerung in Gang setzen. 76 Mitglieder zählt der Ortsverein derzeit, die "Marke 100" soll auf kurz oder lang erreicht werden.
In Sonnen und Breitenberg will man SPD-Ortsvereine etablieren und mit einer Veranstaltungsreihe auf die Sozialdemokratie aufmerksam machen. "Wir wollen knallrote Kante in den schwarzen Hochburgen zeigen", so Anetzberger. Im Blick hat er auch schon die nächste Stadtratswahl. Es gelte, junge Leute aufzubauen, um das Ziel "6+X" mit einer dynamischen Mannschaft erreichen zu können. Besonders stolz ist er auf die SPD-Aktion "Brot und Salz", mit der Hausbauende besucht werden – ein alter Brauch, der in eine neue Wohnung Glück bringen soll.
Man wolle so ins Gespräch kommen, Anregungen abfragen, den Neubürgern Gehör schenken. "Wir müssen in Hauzenberg Grundstücke schaffen", fordert der neue Vorsitzende. Er setzt auch auf Leerstands-Management und fragt sich, was mit den Altbeständen in den Dorfkernen passiert. Er schwört aufs Miteinander, lädt zum Vorbeischauen und Diskutieren ein, weil in der SPD jede Meinung gerne gesehen sei. − win