Natascha Kohnen: "So gefällt mir Bayern"

17. August 2018

Hauzenberg. Das hat Andreas Anetzberger, den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Hauzenberg, schon lange gejuckt: einmal eine hohe politische Persönlichkeit in die Gegend bringen und zwar nicht nur an ein Rednerpult vor vielen Leuten, sondern auf Tuchfühlung mit der Landschaft und den Menschen. Jetzt kam mit Natascha Kohnen die Vorsitzende der bayerischen Sozialdemokraten. Sie wurde begleitet von den Kandidaten der SPD für die bevorstehenden Wahlen zum Landtag, Christian Flisek und Sabine Mayerhofer, und zum Bezirkstag, Andreas Winterer und Katja Reitmaier.

Natascha Kohnen

Die Folgen von Sturm „Kolle" erläuterte Evi Oberneder (I.) an einem Berg von Restholz und mit Blick auf die betroffenen Hänge des Staffel¬ berges den Teilnehmern der Wanderung, darunter Christian Flisek (ab 4.v.r.), Natascha Kohnen, Andreas Anetzberger (verdeckt), Sabine Mayerhofer und Andreas Winterer.

Als Chance zum Gespräch mit Natascha Kohnen und den Kandidaten sollten die rund 60 Teilnehmer die Genusswanderung vom Freudensee bis zum Dultgelände nutzen, empfahl Andreas Anetzberger den Wanderern beim Start am Seeufer. Bevor es auf die Strecke ging, gab es dort schon den ersten kulinarischen Genuss mit Kostproben der „Granit Weißen" aus den Sudkesseln der Brauerei Hirz und mit dem „Hauskracherl" aus Aroniasaft. Die Region herzeigen, auf ihre Menschen mit den besonderen Fähigkeiten aufmerksam machen und miteinander sprechen, das hatte man sich vorgenommen und an verschiedenen Stationen dargestellt.Sturm „Kolle" und seine Folgen beschrieb Evi Oberneder an einem Platz mit riesigen Bergen an Restholz und mit Blick auf die teilweise kahlen Hänge des Staffelberges. 109 Jahre waren auf einer großen Baumscheibe als Geschichte nachzuzählen. Weltkriege und Katastrophen, menschliche Schicksale und politische Umwälzungen habe der Baum überlebt. „Kolle" habe ihn aber bezwungen, sagte Evi Oberneder und erzählte den Wanderern von den wirtschaftlichen Schäden der Waldbesitzer, den Folgen für die Natur und die Infrastruktur.Ein Beispiel wie Mensch und Natur im Einklang leben können, gab es an der Streuobstwiese des Hauzenberger Gartenbauvereins, wo sich auch der Lehrbienenstand des Imkervereins befindet. Rita Geier berichtete von den vielen Aktivitäten der 800 Mitglieder des Gartenbauvereins. Xaver Jellbauer stellte die Arbeit der Imker vor. Umweltbewusstsein und die Achtung der natürlichen Schätze stünden bei beiden Vereinen im Vordergrund. An diesen natürlichen Schätzen durften auch die Genusswanderer teilhaben. Süßes Honigbrot oder herzhafte Speckbrote waren eine willkommene Stärkung auf den Weg, selbst erzeugter Apfelsaft ein schmackhafter Durstlöscher. Beeindruckt von der frischen Milch und der Idee des Bauern Rudi Urmann aus Glotzing zeigten sich alle Mitwanderer an einer Station im Staffelbachtal. Am frühen Morgen hatten fleißige SPD-Mitglieder ausreichend Milch aus der „Milchtankstelle" am Urmann-Hof gezapft. Dazu hatte eine Gönnerin Schmalzgebackenes aus der eigenen Pfanne angeliefert. Diesem Weg in der Landwirtschaft sei eine gründliche Überlegung vorausgegangen, berichtete Rudi Urmann. „Milch ist nicht einfach Milch", erklärte er und wies auf die bessere Verträglichkeit der sogenannten A2-Milch aus seinem Stall hin. Auch die Errichtung einer Zapfstelle für dieses wertvolle Naturprodukt habe sich schon herumgesprochen. Eine kulturelle Station gab es an der Seebühne im Bürgerpark. Dort berichtete Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer über die Höhepunkte im Jahresablauf. Die Kulturwochen und die regelmäßigen Kurkonzerte könnten nur durch das großartige Engagement von Veranstaltern, begabten Leuten und vielen Helfern erfolgreich sein, lobte sie die Menschen aus dem Stadtgebiet hinter den anspruchsvollen Angeboten. Auf dem Weg zum Dultgelände erzählte Natascha Kohnen, wie sie dem Besuch in Hauzenberg bisher erlebt hat. „So gefällt mir Bayern", sagte sie begeistert und verwies auf die herrliche Landschaft und die erlebnisreichen Stationen auf dem Wanderweg. „Besser hätte ich den Tag nicht verbringen können", meinte sie auf die Frage, ob sie in Wahlzeiten ihre Zeit nicht lieber in großen Bierzelten mit vielen Menschen verbracht hätte. Sie schätze den Kontakt mit den Menschen und den landschaftlichen Eindruck, nachdem sie noch nie in der Region gewesen sei, sagte die SPD-Landeschefin.Auf dem Festplatz der Hauzenberger Dult stellte sich Natascha Kohnen im Anschluss an die Genusswanderung bei einer Podiumsdiskussion mit verschiedenen Kandidaten und Personen des öffentlichen Lebens den aktuellen Fragen der Zeit (Bericht folgt).Quelle PNP- do

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