SPD setzt auf Doppelspitze

11. Juli 2022

SPD setzt auf Doppelspitze Evi Oberneder und Florian Gams führen den Kreisverband Passau-Land – Applaus für Andreas Winterer

Theresia Wildfeuer 10.06.2022

SPD setzt auf Doppelspitze

Neu aufgestellt: Die SPD-Kreiskonferenz Passau-Land wählte nicht nur eine Doppelspitze aus Evi Oberneder (vorne, 4.v.l.) und Florian Gams (vorne, 5.v.l.). Sie votierte unter Leitung von MdL Christian Flisek (vorne, 2.v.r.) auch für eine erweiterte Kreisvorstandschaft. MdB Johannes Schätzl (vorne, 3.v.r.) gratulierte. −Fotos: Wildfeuer

Fürstenzell. Der SPD-Kreisverband Passau-Land hat sich neu aufgestellt. Die Kreiskonferenz im Restaurant "Kroation" in Jägerwirth beschloss einstimmig, erstmals mit einer Doppelspitze aus der Hauzenbergerin Evi Oberneder und dem Vilshofener Bürgermeister Florian Gams in die neue Wahlperiode zu gehen. Der scheidende Vorsitzende Andreas Winterer freute sich über die Teilnahme von MdB Johannes Schätzl und MdL Christian Flisek, auch Bürgermeister Manfred Hammer und Ex-Bürgermeister Willi Wagenpfeil aus Hofkirchen waren gekommen. In seinem Rechenschaftsbericht für die letzten drei Jahre ging Winterer auf die Kommunalwahl ein. Mit einer Social-Media-Kampagne sei man im Wahlkampf neue Wege gegangen, habe Erfolge in Fürstenzell und Vilshofen gefeiert und viele Neue gewonnen. Er hob die Unterstützung der Ortsvereine hervor, vor allem Josef Steigele aus Bad Füssing. Themen seien die Sicherstellung der medizinischen Versorgung und der Krankenhäuser gewesen. Er forderte von Landrat Raimund Kneidinger Konzepte für Vilshofen, Rotthalmünster und Wegscheid. Auch bei der Notfallversorgung sei nachzusteuern. Die neuen Vorsitzenden Evi Oberneder und Florian Gams (l.) danken Vorgänger Andreas Winterer. "Wir brauchen eine konstruktive Sozialdemokratie, die zeigt, wie Probleme zu lösen sind", sagte Winterer zu den Gründen für die Wahl einer Doppelspitze. Es sei besser, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Vor 13 Jahren war er als lediger Junglehrer angetreten. Jetzt ist er Familienvater, die Zeit ist knapp. Er bleibt aber Fraktionschef im Bezirks- und Kreistag und Stellvertreter im Unterbezirk. Das Fazit seiner Amtszeit: Bei allen Listenaufstellungen habe er sich um Transparenz und Fairness bemüht, sagte er, räumte aber auch Fehler ein. Er war dritter Bürgermeister in Ortenburg und bewarb sich zweimal um das Amt des Landrats. Mit lang anhaltendem Applaus würdigte die Versammlung seinen Einsatz. MdB Johannes Schätzl betonte die Bedeutung der Europäischen Union. Es sei nicht alles gut, räumte er ein, aber Europa sei der größte Binnenmarkt der Welt, biete Freizügigkeit und Sicherheit. Angesichts des Ukrainekriegs gelte es, auf regionale Energiequellen zu setzen, so Schätzl. Fürstenzells Bürgermeister Hammer berichtete aus der Gemeindepolitik: Der Markt wolle alle drei Schulstandorte erhalten und weise neues Bauland aus. Hier hakte MdL Flisek ein: Fürstenzell sei eine prosperierende Gemeinde und brauche Grundstücke, sagte er. Die Diskussion um Flächenverbrauch stehe der SPD gut zu Gesicht, er wandte sich jedoch gegen "staatliche Quoten", die vorschreiben, wie viel Fläche verbaut werden darf. Er forderte steuerliche Änderungen beim Grundverkauf und kritisierte, dass die CSU rund 20 Projekte in Niederbayern ablehne, darunter das geplante Dorfbürgerhaus Bad Höhenstadt, weil Haushaltsmittel fehlen. Positiv sei die Einrichtung einer medizinischen Fakultät. Die SPD sei die erste gewesen, die einen Antrag dafür stellte, um die medizinische Versorgung in Niederbayern zu gewährleisten. Kassiererin Barbara Weiß legte den Kassenbericht vor. Andreas Winterer übergebe geordnete Verhältnisse. Er habe zudem eine Basis für den nächsten Wahlkampf gelegt. Revisor Kurt Gerstl bestätigte vorbildliche Arbeit. Mit einer Enthaltung erteilte die Kreiskonferenz die Entlastung. Der scheidende Vorsitzende Andreas Winterer und Wahlleiter Christian Flisek warben für eine Doppelspitze. Sie sei auf Bundesebene einer der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Einstimmig votierten die 44 Stimmberechtigten dafür. Sie wählten Evi Oberneder, Stadträtin in Hauzenberg, mit großer Mehrheit und Florian Gams, Bürgermeister von Vilshofen, einstimmig als Vorsitzende. Mit einer Gegenstimme beschloss die Kreiskonferenz, fünf statt bisher vier Stellvertreter zu wählen. Dem Führungstandem stehen Irmgard Biereder, 2. Bürgermeisterin in Neukirchen vorm Wald, die Neuhauser Gemeinderätin Sabine Mayerhofer, Simon Berger, Ortschef und Stadtrat in Vilshofen, der Pockinger Stadtrat und Ortsvorsitzende Alex Steinberger sowie Jürgen Hoffmann aus Hauzenberg zur Seite. Barbara Weiß bleibt Kassiererin. Josef Steidele und Christian Plach übernehmen die Schriftführung. Als Beisitzer fungieren Erika Graml, Petra Müller, Paula Niederhofer, Evelyn Kretschmer, Stefan Liebl, Johannes Seiser, Stefan Donaubauer, Dominik Huber und Rainer Hasenschwanz. Kurt Gerstl und Peter Kaltenhauser prüfen weiterhin die Kasse. Kooptierte Vorstandsmitglieder sind Bürgermeister Manfred Hammer, stellvertretender Landrat Klaus Jeggle, Kreisrat Manfred Hoffmann, Ex-Bürgermeister Willi Wagenpfeil, der bisherige Kreisverbandsvorsitzende Andreas Winterer, MdB Johannes Schätzl und MdL Christian Flisek. "Eine lange Ära geht zu Ende", sagte Florian Gams. Andreas Winterer hatte sich seit 2009 als Kreischef engagiert. Seit 2003 ist er Mitglied der Kreisvorstandschaft. Er ist seit 2019 im Bezirksverband, stellvertretender Bezirksvorsitzender, Bezirksrat und Sprecher der Bezirkstagsfraktion. Er habe sich als Juso-Kreisvorsitzender eingesetzt, bei zwei Landratswahlen seinen Hut in den Ring geworfen und trete erneut als SPD-Spitzenkandidat bei der Bezirkstagswahl an, fasste Gams die Leistungen seines Vorgängers zusammen. Er und Evi Oberneder überreichten ihm für sein großes Engagement und die vielen ehrenamtlichen Stunden ein Geschenk.

PNP Theresia Wildfeuer

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