Vereinsvorsitzende besser entlasten
Gespräch der SPD-Direktkandidaten Johannes Schätzl und Frank Ullrich
Hauzenberg/Suhl. Alt trifft Jung, Leistungs- trifft Breitensport. Zu einem digitalen Meinungsaustausch hat sich der SPD-Direktkandidat Johannes Schätzl aus Hauzenberg mit seinem Parteifreund, dem langjährigen Biathlon-Bundestrainer Frank Ullrich, getroffen. Ullrich kandidiert bei der Bundestagswahl für die SPD im südthüringischen Wahlkreis Suhl und tritt dort gegen den umstrittenen ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen an, der für die CDU ins Rennen geht. Johannes Schätzl "Wir waren uns sehr schnell einig, dass ehrenamtliche Betätigung wieder stärker in den Fokus gerückt, sozusagen in die Mitte der Gesellschaft hineingenommen werden muss", berichtet Schätzl. Das gelte insbesondere für den Sport. "Was unsere Vereine ehrenamtlich leisten, ist unbezahlbar", sagt Schätzl, selbst seit Jahren Vorsitzender des SV Haag.
Frank Ullrich verwies auf die Jugendarbeit und die Gesundheitsvorsorge. Dort leisteten die Vereine wesentlich mehr, als die Öffentlichkeit wahrnehme. Kritisch sieht Ullrich die zunehmende Distanz zwischen Breiten- und Leistungssport. "Der Spitzensport kann ohne Breitensport nicht existieren", meint er. Jeder Spitzensportler habe "ganz unten" angefangen. Dabei zeigte sich Ulrich sehr angetan von der Infrastruktur, die im Landkreis Passau geschaffen worden sei. Mit dem Langlaufzentrum in Jägerbild und der Schanze in Rastbüchl sei sehr viel auf die Beine gestellt worden. "Die Erfolge können sich sehen lassen." Mehr Entlastungen forderten beide für die Vereinsvorsitzenden. Die Bürokratie nehme überhand, der Zeitaufwand wachse stetig. "Nur wenn wir das wieder im Rahmen halten, können wieder mehr Ehrenamtliche für die Arbeit in den Vereinen gefunden werden", meint Schätzl. Nette Worte und eine Ehrenamtskarte reichten kaum aus, um die Vereinsstrukturen zu erhalten.− pr/Fotos: PNP