Hauzenberg/Berlin. Eine Wette könnte dem SPD-Stadtverband Hauzenberg heuer den Auftritt eines prominenten Gastes bescheren. Anders gesagt: Gewinnt die SPD die betreffende Wette, kommt der Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz.
Darum gehts: Am Vortag des Politischen Aschermittwochs hatte sich SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz Ende Februar im Passauer Stadtturm auf eine Wette mit dem Hauzenberger SPD-Stadtverband eingelassen. Schulz und der Hauzenberger Vorsitzende Johannes Seiser dokumentierten auf einer Serviette: "In 2017 gewinnt der SPD-Stadtverband Hauzenberg 40 Mitglieder und Martin Schulz kommt nach Hauzenberg – sonst bekommt Martin bayerische Schmankerl!".
Für Gewinn braucht es 40 neue Mitglieder Als "Wettpate" fungierte der Bundestagsabgeordnete Christian Flisek. Das ist also die Hürde: In die SPD müssen heuer 40 vollwertige neue Mitglieder eintreten. Tricksen ist nicht erlaubt. Ein "Gasteintritt" oder eine "Schnupper-Mitgliedschaft" reichen nicht.
Die Lage: Der Stadtverband mit seinen drei Ortsvereinen Hauzenberg, Wotzdorf und Oberdiendorf kommt auf 150 Mitglieder. Sollten tatsächlich bis Jahresende 40 Personen in die SPD eintreten, entspräche das einem Zuwachs um fast 30 Prozent. "Die Hälfte haben wir schon gepackt, jetzt müssen wir noch 20 weitere Mitglieder werben", teilt nun Hauzenbergs Ortsvereinsvorsitzender Andreas Anetzberger mit. Es spiele keine Rolle, ob Schulz im September die Bundestagswahl gewinnt und Kanzler werde. Es gehe vielmehr darum, dass der SPD-Frontmann der Granitstadt in seiner Funktion als Parteivorsitzender einen Besuch abstattet, wenn der Stadtverband 40 Neumitglieder an Land zieht.
Übrigens: Hauzenberg ist dem ehemaligen Bürgermeister von Würselen in Nordrhein-Westfalen ein Begriff. "Das ist doch die Granitstadt", sagte er in Passau zu Seiser beim Treffen in Passau. Als Jella Teuchner Mitglied im Bundestag und er Europapolitiker (MdEP) war, sei er schon mal in Hauzenberg gewesen, und zwar im Granitzentrum. Wenn alles gut läuft, kommt er wieder. "Beim zweiten Mal als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland", erklärt Tobias Dünow, Leiter Kommunikation der SPD im Willy-Brandt-Haus, gegenüber der PNP. Dünow bestätigt, dass Schulz die Wette sehr ernst nehme. Der Parteivorsitzende verfolge "aus der Ferne", wie kreativ und pfiffig die Sozialdemokraten im Bayerischen Wald beim Neumitgliedergewinnen vorangehen.
Mit 20 "Neuen" Hälfte schon geschafft Der Passauer Bundestagsabgeordnete Christian Flisek spricht von einer "Win-Win-Situation" für alle Seiten. "Jedes Neumitglied tut der SPD gut."
In den Sternen stehe noch, wie der Hauzenberger Besuch im Fall des Falles aussähe. Einen Eintrag ins "Goldene Buch" der Stadt werde es auf alle Fälle geben. "Wir konzentrieren uns jetzt erstmal weiter auf unsere 20 Neumitglieder, dann besprechen wir das andere", sagt Andreas Anetzberger. Falls das Ziel "weitere 20 Neumitglieder" bis Jahresende verfehlt würde, müssten die Hauzenberger "ihrem Martin" eine bayerische Brotzeit nach Berlin bringen.
"Uns wäre da schon lieber, wenn Martin die Weißwurst in Hauzenberg zuzelt", so Johannes Seiser. − win Quelle: Passauer Neue Presse