Workshop im Granitzentrum - Jusos thematisieren die Notwendigkeit schnellen Internets
Bilduntertitel: In "steinerner Kulisse" haben die Hauzenberger Jusos moderne Wege beschritten. In einem Workshop beschäftigten sich die Jugendgruppenmitglieder der SPD mit der digitalen Zukunft auf dem Land. Sie gingen dabei in den Dialog mit MdL Bernhard Roos (2. v. l.), MdB Christian Flisek (7. v. l.) und der wirtschaftspolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Annette Karl (6. v. r.). Fazit: An dem Thema kommt auf kurz oder lang niemand mehr vorbei.
Hauzenberg. Was sind die Stellschrauben der Kommune im digitalen Bereich, damit das Leben und Arbeiten auf dem Land weiterhin attraktiv bleibt, die junge Generation nicht abwandert und die Menschen aus Ballungsgebieten in die ländlichen Regionen kommen und sich dort niederlassen? Antworten darauf hat es beim Jusos-Workshop zur digitalen Zukunft im Granitzentrum gegeben. Mit von der Partie waren Annette Karl, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, sowie MdL Bernhard Roos und MdB Christian Flisek. Aus dem Nähkästchen plauderten praxisnahe Experten, die die Digitalisierung schon lange auf ihrer Agenda haben, darunter Marian Misch, selbständiger IT-Spezialist aus München. Schnell sei allen Beteiligten klar geworden: Digitale Wege sind zu gehen, man kann sich dieser Entwicklung gar nicht verschließen und man muss darauf schauen, dass ländliche Regionen nicht abgehängt werden. Es seien immer die gleichen Schlagworte, die mit diesem Thema fallen: Schnelles Internet, Glasfasernetz, Funkmasten, Breitband-Ausbau. "Schnelles Internet ist das eine, schnelle und kurze Wege das andere. Es hat auch eine Bedeutung, schnell durch München zu kommen", so Misch. Er teilt die Auffassung: Wenn die Digitalisierung in der Arbeitswelt angekommen ist und verlässlich funktioniert, haben künftig Home-Office-Arbeitsplätze eine echte Chance. Damit gehe dann auch eine Entlastung der Ballungsräume und des Straßennetzes einher. Eine entscheidende Rolle im digitalen Trend spiele die Finanzierung. "Immer heißt es, dass der digitale Ausbau in Bayern forciert wird. Aber wenn die Glasfasernetze in den Dörfern zu installieren sind, ergeben sich dann meist schnell Kostenprobleme. Alle reden von Digitalisierung, aber es ist wohl eine Ewigkeitsbaustelle, bis das schnelle Netz auch in abgelegenen Ortschaften angekommen ist", so Karl. Der Freistaat müsse hier das Investitionsvolumen noch kräftig nach oben drehen. Fazit des Workshops: Bei der Digitalisierung müssen die Betroffenen beziehungsweise Beteiligten frühzeitig eingebunden bzw. informiert werden. "Wir müssen offen sein für neue Medien, und wir müssen aber auch die Menschen von der ersten Minute an mitnehmen, zum Beispiel wenn es in der Gemeinde um die Auswahl von Mobilfunk-Standorten geht", so Roos und Flisek. Es ist das große Dilemma bei digitalen Entscheidungen in der Kommune: Alle wollen bestes Handy-Netz und schnelles Internet, aber niemand will den Funkmasten direkt vor seinem Haus haben. Der Frust hänge oft mit mangelnder Kommunikation und fehlender frühzeitiger Einbindung der Anwohner zusammen. Damit der digitale Weg auch auf dem Land einschlagen kann, brauche es das Zusammenspiel vieler Einrichtungen, Institutionen und Betrieben, darunter Gründerzentren, Startups und die Universität. "Da muss man Synergieeffekte nutzen", so SPD-Funktionär Andreas Anetzberger, der die Workshop-Ergebnisse der Hauzenberger Bürgermeisterin vorstellen werde. "Vielleicht bekommt das Thema auch im Stadtrat eine Bühne. Ich glaube, dieses Gremium muss sich künftig noch stärker mit der Sache auseinandersetzen. Es geht nämlich auch darum, welche Weichenstellungen notwendig sind, damit das gute digitale Leben auf dem Land gelingen kann", so der Ortsvereinsvorsitzende von Hauzenberg. Für ihn steht fest: An der Digitalisierung kommt man auf kurz oder lang einfach nicht mehr vorbei. Quelle: Passauer Neue Presse-win